Unser Leben mit einem inkontinenten Rüden

Billys Inkontinenz kam plötzlich, von einem Tag auf den anderen. Er war knapp 14 Jahre, da konnte er nachts das Wasser nicht mehr halten, so fand ich morgens größere Seen in der Wohnung vor. Auch tagsüber kam es vor, dass er es unmittelbar nach dem Aufstehen laufen ließ - er hatte keine Kontrolle darüber. Wir organisierten uns um was die Fütterungszeiten betraf, seine letzte Abendmahlzeit verteilte ich über den Tag.

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Tatsächlich bekamen wir es so wieder in den Griff, nachts passierte kein Missgeschick mehr und auch am Tag konnte Billy sich wieder besser kontrollieren - aber, von diesem Tage an war er inkontinent! Er hatte sich zwar soweit unter Kontrolle, draußen gezielt Urin abzusetzen, aber er tröpfelte von nun an stetig, mal mehr, mal weniger.

Mein kläglicher Versuch, für Billy aus Babywindeln einen Schutz zu basteln!

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Für mich waren es eindeutig die Zeichen der Zeit, er baute bereits seit längerem Muskulatur ab, im hinteren Bereich war er schon recht eingefallen und schwach. Da war eine Schließmuskelschwäche vorauszusehen, deswegen hatte ich auch keine Hoffnung auf medizinische Hilfe, und so ging ich auf die Suche nach "technischer" Hilfe in Form eines Inkontinenzschutzes. Und musste feststellen, nicht einfach für einen Rüden! Für Hündinnen kein Problem, Läufigkeitsschutzhöschen (auch für Inkontinenz) gibt es in jedem Fachhandel, diese passen aber nicht für Rüden. Zu dieser Zeit hatten wir bereits erstmals ein Ferienhaus für einen Winterurlaub gebucht (ansonsten sind wir mit dem Wohnmobil unterwegs), dort im Urlaub (ohne Waschmaschine für Billys Decken und überall Teppich) versuchte ich in meiner Verzweiflung mit Babywindeln etwas zusammen zu basteln - dieses gelang mir nicht wirklich und Billy mochte es überhaupt nicht. So konnte es nicht weiter gehen……

……Wieder Zuhause reifte so langsam eine Idee heran - und schon bald setzte ich mich an die Nähmaschine, um meinen Plan umzusetzen. Ich nähte Billy eine "Rüdenwindel"! Dieser Schutz erleichterte unseren Alltag erheblich, kein ständiges Hundedecken-waschen mehr (wir hatten 3 Hunde und dementsprechend viele Decken und Kissen - Billy nutzte sie alle!), vom Putzen ganz zu schweigen. Wir wurden auch wieder unabhängiger, was beispielsweise Besuche bei meinen Eltern und Freunden betraf oder auch Reisen - man mutet schließlich keinem einen "undichten" Hund zu ;o) Und das Wichtigste: Billy trug diesen Bauchgurt vom ersten Moment an ohne Probleme, man hatte nicht das Gefühl, dass der Gurt ihn in irgendeiner Form stört.

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Da mich dieser Schutz sehr überzeugt hat, beschloss ich, auch für andere Rüdenwindeln zu nähen. Erste zufriedene Käufer bestätigten mich in dieser Idee!

Mittlerweile ist Billy leider nicht mehr unter uns! Ein Jahr später, kurz vor seinem 15. Geburtstag, mussten wir ihn schweren Herzens gehen lassen! Er war den Umständen entsprechend fit bis zu seinem Ende, ging noch am vorletzten Tag gerne seine kleine Runde mit spazieren. Nur seine großen Geschäfte konnte er einige Wochen vor seinem Tod auch nicht mehr wirklich kontrollieren. Eines Morgens wollte er weder aufstehen noch fressen - auf Anraten der Tierärztin, die auch noch eine Anämie feststellte, erlösten wir ihn.

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Wir werden ihn nie vergessen!

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